Zeitungsartikel vom 24. Juni 2002 "Der Neue Tag"
"Stück unverwechselbare Heimat"
Festkommers zum 20-jährigen Bestehen der Bürgerwehr - Ehrungen und Beförderungen
 

Neustadt/WN.(krb) Mit einem Festkommers startete die Bürgerwehr in die Jubiläumswoche zum 20-jährigen Bestehen. Kreis- und Stadtrat Oskar Schwarz hob in der Festansprache in der Stadthalle die geschichtliche Verankerung der Bürgerwehr in der Ortsgeschichte hervor. Höhepunkt der Feier waren Beförderungen und Ehrungen.
Nach Salutschüssen aus der Kanone des Weidener Fähnleins und einem Eröffnungsstück durch die Neustädter Turmbläser begrüßte Stadtoberleutnant Erwin Schober die Gäste. Die Tradition der Historischen Königlich Bayerischen Bürgerwehr beleuchtete Schwarz in der Festansprache. "464 Jahre liegt die erste urkundliche Erwähnung einer Neustädter Bürgerwehr zurück", wusste Schwarz. Sie sei ein Vorgänger von Militär, Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz gewesen. Der Festredner ging auch auf die enge Verbindung der Stadt zu den Fürsten Lobkowitz ein und erzählte von der Errichtung der Schießstätte im Jahr 1711. "Das Ende der Bürgerwehren kam mit einem Erlass König Ludwig II. im Jahr 1869". Erst das große Heimatfest im Jahr 1923 habe die Tradition wieder aufleben lassen.

Fukerider nun Sergant

Stadthauptmann Ludwig Fritsch und Stadtoberleutnant Schober sprachen eine Reihe von Beförderungen aus. Martin Wilfling wurde Gefreiter, Michael Wagmüller, Dieter Spachtholz, Reinhard Schmid und Berndt Fuhrich Obergefreite, Werner Trenner und Martin Nagler Vizekorporäle, Bernhard Lang Korporal sowie Helmut Fukerider Sergeant. Zu Ehren der Beförderten spielte Wenz Zupfer das "Neustadt-Lied". Auf festliche Tage, die der Kreisstadt bevorstehen, freute sich Schirmherr Bürgermeister Gerd Werner. "Sie haben den Namen unserer Heimatstadt weit über ihre Grenzen hinausgetragen", so Werner zur Bürgerwehr. Die Stadt sei nicht zuletzt deshalb stolz auf die Garde.Ehrenschirmherr Landrat Simon Wittmann meinte, dass es ein Ausdruck eines gestiegenen Selbstbewusstseins sei, wenn man sich zu seiner Geschichte bekenne. "Durch die Traditionspflege können wir Zukunftsprobleme bewältigen und schaffen gleichzeitig ein Stück mehr unverwechselbare Heinat". Landesadjutant Helmut Prottengeier bedankte sich für die Ausrichtung des Bürger- und Landwehrtreffens.

Landesadjutant Prottengeier überreichte zusammen mit Fritsch zahlreichen Mitgliedern Verdienstmedallien. Das Abzeichen des Landesverbandes in Bronze erhielten Martin Wilfling, Michael Wagmüller, Werner Trenner, Dieter Spachtholz, Reinhard Schmid, Martin Nagler und Berndt Fuhrich. Die Auszeichnung in Silber ging an Erwin Zapf, Eero Winkler, Hans Völkl, Xaver Stangl, Hans Spachtholz, Otto Sixt, Sebastian Scharnagl, Max Pöllmann, Bernhard Lang, Uli Konz, Hans Jürgen Kappert und Günter Konz. Die Verdienstmedaille in Gold wurde verliehen an Paul Bauer, Helmut Fukerider, Hermann Schmid und Erwin Schober.

 Symbol der Lebensfreude
Stadthauptmann Fritsch bezeichnete die Bürgerwehr als ein Symbol der Lebensfreude. "Wir sind ein lebendiger Baustein unserer Heimatstadt, das lebendiges Kulturerbe deutlich macht". Mit der Bayernhymne klang die Veranstaltung aus.



Uniformträger riegeln Stadt ab
Farbenprächtiger Festzug beim Bürgerwehrtreffen in Neustadt a.d.Waldnaab
 

Die "Historisch Königlich Bayerische Bürgerwehr Neustadt a.d. WN" mit ihren Marketenderinnen beim Festgottesdienst auf dem Stadtplatz


Die "Historisch Königlich Bayerische Bürgerwehr Neustadt a.d. WN" nach dem feierlichen Gottesdienst auf dem Stadtplatz


Die Ehrentribüne mit Seiner Königlichen Hoheit Wolfgang Prinz von Bayern (vorne Mitte), (links daneben) Stellv. Landeskommandant der Bürger- und Landwehren in Bayern u. Kommandant der Historisch Hochfürstlich Lobkowitzischen Grenadier Garde der Gefürsteten Grafschaft Sternstein, Jürgen J. Völkl, (dahinter von links) der Chef der Stadt Neustadt an der Waldnaab, Bürgermeister Gerd Werner, Landkreischef, Landrat Simon Wittmann, Altlandrat Anton Binner und Bezirks- u. Kreisrätin Marianne Rauh


Kaplan Markus Brunner verdeutlicht in der Predigt mit Symbolen wie dem Jacko und dem Pulverhorn die Werte, für welche die Bürgerwehr einsteht.









Bilder: Alfons Witt und Hans Härtl

 

In der Zeitung "Der Neue Tag" am 1. Juli 2002

Neustadt/WN (prh) Bürger- und Landwehrmänner in historischen Uniformen prägten am Wochenende das Bild der Kreisstadt. 38 Gruppen mit rund 1100 Mitgliedern waren aus ganz Bayern, Hessen, Baden Württemberg, Österreich und Liechtenstein zum 5. Bayerischen Bürger- und Landwehrtreffen angereist.

"Das Wichtigste war mir das gute Wetter", resümierte Stadthauptmann Ludwig Fritsch. Und mit dem hatte die Historisch Königlich Bayerische Bürgerwehr Neustadt zum 20-jährigen Gründungsjubiläum nach dem Regenfest zum "Zehnjährigen" mehr Glück.

Stadtpfarrer Josef Häring begrüßte zur Messe nach dem Kirchenzug die Bürger- und Landwehren auf dem Stadtplatz. Den Leitsatz der Neustädter Bürgerwehr "Vom guten Alten das Beste erhalten, die Heimat hegen, die Kameradschaft pflegen, den Herrgott ehren, ist das Ziel der Bürgerwehren" stellte Kaplan Markus Brunner in den Mittelpunkt seiner Predigt.

"Zündende Idee".

Mit Symbolen wie dem Pulverhorn für die zündende Idee der Wiedergründung, der Wurzel für das konservativ Traditionelle, dem Jacko (Zylinder) einer Originaluniform aus dem Stadtmuseum als Zeichen der Sicherheit und einer blauen Rose für die Kameradschaft arbeitete er den Spruch auf. Brunner wünschte, dass der Leitspruch auch künftig das Motto sein werde, in dessen Mittelpunkt der Herrgott stehe. Häring segnete am Schluss des Gottesdienstes, den das Musikkorps aus Mittelbiberach musikalisch gestaltete, die Fahnenbänder.

Wegen des Fußballweltmeisterschaftsendspiels hatten die Organisationen den Festzug von 14 Uhr auf den Vormittag vorverlegt. Dennoch säumten nur einige hundert Zuschauer die Strecke durch die Stadt. Zehn Spielmanns-, Trommelzüge und Musikkorps begleiteten die 38 Wehren. Vorgestellt von Oskar Schwarz, defilierten sie zu Salutgarben an der Ehrentribüne vorbei.

Prächtige Federbuschen schmückten die Hüte und Helme, schneidig bis historisch-mittelalterlich waren die Uniformen. Charmante Marketenderinnen und Damen in historischen Kostümen begleiteten die Gruppen, die von den Zuschauern mit großem Beifall bedacht wurden.

2000-Mann-Zelt

Im 2000 Mann fassenden Zelt herrschte an allen drei Tagen reger Betrieb. Für die gute Stimmung sorgte Volksmusikstar Brigitte Träger mit "Royal" bei der Gewinnsparauslosung am Freitag und die "Pirker Blechmusi" am Samstag. Am Sonntag spielten die "Original Waldnaabtaler" auf.

"Alle Gruppen arbeiteten hervorragend zusammen" freute sich Cheforganisator Schwarz mit seinen Helfern Erwin Schober, Reinhard Schmid und Gerhard Deinzer. Über 60 Treffen waren seit August nötig, um den Ablauf und die Unterbringung der Mitwirkenden auf die Reihe zu bringen.



Zeitungsartikel vom 1. Juli 2002 "Der Neue Tag"
Trommeln zur Ruhe
Feierlicher Zapfenstreich mit 800 Bürgerwehrmännern


Eine kleine Bildernachlese zum Großen Zapfenstreich

Bilder aufgenommen von Alfons Witt








Neustadt/WN.
(prh) Dutzende Fackeln tauchten am Samstag gegen 22 Uhr die Giebel der Ackerbürgerhäuser rund um den Stadtplatz in ein gespenstisches Licht. Dumpfe Trommeln und helle Flötentöne kündigten den Anmarsch der über 800 historischen Bürger- und Landwehrmänner zum Zapfenstreich an. Gut 2000 Leute verfolgten das fast einstündige Zeremoniell.

Es war unbestritten einer der Höhepunkte des 5. Bayerischen Bürger- und Landwehrtreffens im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums der Neustädter Bürgerwehr. Von der Stadthalle aus marschierten die Wehren über die Fröschau und die Bräuhausstraße in die Freyung.

Stadthauptmann Ludwig Fritsch erklärte die Bedeutung des Zapfenstreiches. Von diesem Zeitpunkt an musste im Feldlager Ruhe herrschen. Heute gebe es diese Zeremonie nur noch zu besonderen Anlässen. Auf sein Kommando hin "Last den Zapfenstreich aufmarschieren", setze sich der Zug von der unteren Vorstadt aus in Bewegung. Die Musikkorps aus Mittelbiberach, Bad Mergentheim und Waidhofern an der Thaya sowie mehrere Spielmannszüge und Trommelgruppen begleiteten die Wehren. Hauptmann Helmut Scheid aus Mittelbiberach übernahm das Kommando. Er meldete Schirmherrn Bürgermeister Gerd Werner, dass alle Gruppen angetreten seien. Das Musikkorps mit Spielmannszug aus Mittelbiberach gestaltete die Serenade. Zur bayerischen und anschließend der deutschen Nationalhymne ließ Scheid die Gewehre präsentieren. Der Salut der Ehrenkompanie und das Glockenläuten der Stadtpfarrkirche bedeuteten das Ende des eindrucksvollen Spektakels.