Die Hist. K.B. Schützen-Compagnie der Stadt Waldmünchen grüßt alle Gäste der Homepage
 

Kurzbeschreibung
des Waldmünchner Schützenwesen von Jahr 1492 bis 1932

Nachweislich überlieferte Daten.

Unbenannt
1492

bestätigt Hinzig Pflug, der Besitzer Waldmünchens, den Bürgern "ihre althergebrachten Rechte".
Den Bürgern wurde bei der Besiedelung Waldmünchens viele Privilegien eingeräumt, damit sie ansiedelungswilliger waren. So bekamen sie unter Anderen, Waldanteile aus städtischen Besitz,
ebenso das Privilegium der "Bürgerschützen".

Diese alten Privilegien sagen folgendes aus:
"........ von richterlichen und polizeilichen Befugnissen des Pflegers und des Magistrat gegenüber den Bürgern, sowie von der Ordnung des Stadtregiments (Schützen)".
Die Original-Privilegien mußten die Waldmünchner in späteren Jahren an die Regierung einschicken, haben sie aber nie mehr zurückbekommen. Abschriften liegen jedoch im Stadtarchiv vor.

1496

werden die Privilegien erneut von Herrn von Plauen, dem neuen Besitzer von Waldmünchen, weiter bestätigt.

1505

Heinrich von Guttenstein, Besitzer der Herrschaft Waldmünchen - Rötz bestätigt am 25. Juni die Freiheiten der Stadt auf´s Neue.
Im Bestätigungsbuch heißt es gegen Schluß: So ich obengenannter Herr Heinrich von Guttenstein auch aus angeborener Art denjenigen, die mich also erbietend in aller Unterthänigkeit ersuchen, vor anderen lieber und billig, zur Herde geneigt soll sein, thun ich ihnen auch diese Begnad und Mehrung als die Büchsenschützen.
Allhier zu Waldmünchen an der Zielstatt um die "Hosen" (wertvolle Kleidungsstücke) zu Schießen vergunst, zu Ehre und Notdurft der Satdt erhebt, auch zu Lob hierinnen betrachtet den Heiligen und lieben Herrn und Marterer (Martyrer) St. Sebastian zu bedenken und dem selben Schießen zu Aufenthalt zwischen St. Georg und Michaelis Tag alle Sonntag alhi von der Stadt ein Paar Hosen verreicht und ihnen gegeben sollen werden, damit zu geparren, wie den dieselbst Schützenordnung, verwillige und vergunste ich mich, für mich und meine Erben, meinen Bürgern, Schützen und Schießgesellen zur sonderen Begnad und Vergünstigung, die selben Hosen zum halben Theil jedweden Sonntag vorangesetzter Zeit virtelhalb Groschen, damit solche Zielstatt und Schießen desto stattlicher erhalten, schaffen und verfügen von meinetwegen gegeben, gereicht und bezahlt sollen werden". (Schuegraf 1835)

Man kann daraus ableiten, daß das Waldmünchner Schützenwesen auf rund 500 Jahre Tradition zurückblicken kann.

1563

Verzeichnis der bestehenden Mannschaften in Waldmünchen. (StAA, No. 2039)

1544
1566
1577

werden die o. a. Privilegien immer wieder neu bestätigt.



1596

am 5.9. schickt die Stadt zur Hochzeitsfeier des Pfalzgrafen Friedrich, zwei Schützen nach Amberg. Die beiden sind mit einer Hand- u. Zielbüchse bewaffnet und beteiligen sich damit beim Wettschießen.

1602

werden die Privilegien wieder aufs Neue bestätigt.

1681

wurde wiedereinmal die "Schießhütte" instand gesetzt, weil sie gänzlich heruntergekommen war. Die Stadt gab jährlich 5 Fl (Gulden) als Schützenvortel (Zuteilung),
"..... und damit die Bürgschaft zum Scheibenschießen soviel mehrerst aufgefrischt werden möchte, ist ihnen vom Bürgermeister und Rat zum Winter oder letzten Zielschießen dieses Jahres aufgeworfen worden 2 Fl. k. kr. (Brunner)

1715

Weisung des Landgerichts an die Stadt für die Bürgerwehr wegen des "Gesindels an der böhmischen Grenz´". (StAA, No. 61)

1731

begleiten die Waldmünchner "Schützen" den Fronleichnamszug. Sie gaben vor dem Rathaus eine Salve ab. Desgleichen wurden von den Schützen bei jedem Evangelium und Tedeum Salutschüsse abgegeben. Dafür bekam jeder Schütze einen Gulden von der Stadt. (Stadlbauer)

1735

Patent der Hauptmannschaft Waldmünchen. (StAA, No. 921)

1738

"Scheibenschießen". Im Jahre 1738 erschien eine Verordnung, wonach die jungen Bürger unter Androhung von Strafen zum Scheibenschießen verpflichtet wurden. (Brunner)

1745

ist Stadtschreiber Johann Georg Pfliegl, Schützenmeister der Schützengesellschaft Waldmünchen. (PA, Schneider HJ.)
Bestätigung für Erhalt des Schützenvortels von 9 Gulden.

1757

"Schützencompagnie". Die Umrittskommission äußerte großes Mißfallen, daß die Compagnie um 22 Köpfe abgenommen hatte. Es wurde daher dem Magistrat anbefohlen, die jungen Bürger und Bürgersöhne bei Strafe zum Besuch des Scheibenschießens anzuhalten. Ausdrücklich wurde vermerkt, daß die von der Regierung und der Stadt gegebenen Vortel nicht zum Vertrinken, sondern zum Verschießen bestimmt seien. (Brunner)

1759

als der Kurfürst Maximilian Josef III. von Bayern, am 21.11.1759 von Prag her kommend, seine Grenzstadt Waldmünchen besuchte, begrüßte die ganze Bürgerschaft und die Scheibenschützen ihren Landsherrn auf dem Marktplatz. (Stadlbauer)

1760

16.5. Brief über Zustand der Schießstätt an Stadt

1771

wurde die Schießstätt wieder einmal aufgerichtet. Es wurde ein neues Standhäusl gebaut und mit Schindeln eingedeckt.

1780
1782

wird vom königl. Landgericht ein "Sekuritäts" (Sicherheits) - Korps und Jäger - Korps aus der Bürgerwehr aufgestellt. (Wegen der Landessicherheit) (StAA, No. 2039)

1788

Landgericht Waldmünchen: Aufgestellter Militärkardon zur Landesverteidigung. (StAA, No. 2040)

1796

in dem Jahr, das die französischen Revolutionstruppen in unser Land brachte, wurde für das Kurfürstentum Bayern eine neue Schützenordnung erlassen, welche bis 1886 gültig war. (Stadlbauer)

1799

mehrmaliger Schriftverkehr zwischen dem Schützenmeister Silberhorn, dem Stadtmagistrat und dem Kurfürsten. Gegenstand der Schreiben waren immer die "Schießstatt" und die Schützencompagnie. (StAA, No. 2040, 3230)

1800

am 29.5.1800 wurden mit Resgript SKH Maximilian Josef, König v. Bayern, wieder Landesdefensionen (Landwehren, Landfahnen und Schützencompagnien) aufgestellt.

1807

Verordnung zur Uniformierung und Organisierung des bürgerlichen Militärs. Bei der "Uniformierung" der Schützencompagnien sollte "möglichst auf Einfachheit und nähere Übereinstimmung mit der bürgerlichen Kleidung und Tracht des Landmannes, Rücksicht genommen werden".

1827

am 27.2.1827 wurde in einem Bericht des kgl. Kreiskommandos Regensburg zum letzten Mal von der Waldmünchner Schützencompagnie berichtet.

1830

Um 1830 wahrscheinliche Auflösung der Schützencompagnie.
Die ehemaligen Compagniemitglieder schlossen sich zu einem Schießverein zusammen.

1833

am 15.1.1833 wird in einem Schreiben an das kgl. Landgericht u. a. berichtet, daß die "Waldmünchner Schützengesellschaft" seit 1505 als Privilegiert besteht. (Ld. keine Urkunde vorhanden)
Die Stadt berichtet, daß die Schützengesellschaft für das Salutschießen an den 4 Evangelien, 6 Gulden aus der Stadtkasse bekommen hat.

1850

Zuweisung eines "Schützenvortheils" an die "Landwehr-Schützen-Compagnie" Waldmünchen auf Veranlassung SKH Maximillian II. (Geh. Hausarch. d. Wittelsb.)

1852

Festschießen zum Landwirtschaftsfest. Auszug der Schützen zur Festwiese

1854
1855

Erneute Zuweisung des "Schützenvortheils"


1856

13.10. Gründung der Sportschützen mit Statuten unter dem Namen "Schützengesellschaft Waldmünchen"
Vereinslokal ist der Sommerkeller in der Regensburgerstraße.
Die Diensthütte in Herzogau wird nur gelegentlich benutzt.
1. Schützenmeister ist Herr Haußler.
Protokoll vollständig erhalten.

1860

17.9. Schießen auf dem Festschießplatz am "Lehren Häusl" beim Landwirtschaftsfest.

1880

Teilnahme der Schützen am 700-jährigen Jubiläum der Wittelsbacher.
Bestand einer Bürgerwehr unter Hauptmann Josef Beer.

1884

Original "Kassenbuch" vorhanden.

1887

Einladung der SG Waldmünchen, Sonntag 10. Juli, zum Waldfest, am Saume des Herzogauer Waldes.

1888

Neuwahl der Vorstandschaft der Schützengesellschaft Waldmünchen.
1. Vorstand bleibt wie bisher: Herr Eisenrieth.

1895

Festschießen anläßlich der Eröffnung der Lokalbahn Cham - Waldmünchen.

1903

am 4. März wurde der Verein neu unter dem Namen "Zimmerstutzenschützengesellschaft Waldmünchen, Alte Büchs´n" gegründet. Protokoll vollständig erhalten.
1. Schützenmeister wurde Emeran Zeder.
Schießlokal war beim Bierwirt Bacherl (Bisserlwirt)

1910

Ab 1910 wurde Anton Wolf 1. Schützenmeister.
Das Schießlokal wurde zum Franz Karl (Jackerlbräu) verlegt.

1912

Zum 1. Schützenmeister wurde wieder Emeran Zeder gewählt.

1913

wurde Karl Wölfel 1. Schützenmeister

1914

am 5.12. wird zum letzten Mal geschossen.

1915

Im Januar wird der Schießbetrieb ganz eingestellt. (1. Weltkrieg)

1919

Am 11.1.1919 wird der Verein in einer Generalversammlung wieder ins Leben gerufen.
1. Vorstand wird Karl Wölfel.
Ab 14.10. ist ein Herr Scheubeck 1. Vorstand.

1921

am 30. Juni Wiedergründung mit dem Namen: "Schützenverein Waldmünchen".
1. Schützenmeister wird Max Liegl.
Schießlokal ist der Jackerlbräu.

1922

Karl Wölfel wird 1. Schützenmeister.
Bau des Feuerstutzenstandes am Köckkeller.

1923

Festschießen zur 1000 Jahrfeier der Stadt Waldmünchen.

1924

Brey Georg ist 1. Schützenmeister

1925

Am 9. August ist Fahnenweihe des Vereins.
Fahnenmutter ist Frau Eisenrith.
Patenverein sind die kgl. Priv. Feuerschützen aus Rötz.
Diese Fahne ist immer noch im Gebrauch.

1926

Bau des Kleinkaliberschießplatzes am Köckkeller.
Einführung des Kleinkaliberschießen im Verein.
1. Vorstand ist Josef Kreuzer.

1927

Der Verein hat nun eine Zimmerstutzen- und Kleinkaliber-Abteilung.
1. Vorstand ist Max Liegl.

1928

Umzug ins neue Schießlokal am Köckkeller.
1.7. Patenschaftsübernahme zur Fahnenweihe für den Schützenverein 1911 Gleißenberg.
1. September Gau- und Jubiläumsschießen. (Ausschreibung und Ergebnislisten vorhanden)
Reichspräsident von Hindenburg spendiert ein Bild mit pers. Widmung.
Karl Wöfel wird 1. Vorstand.

1930

Max Liegl wird 1. Vorstand.
Herrn Alois Riedl sen. wird das "Prodektor-Gesellschafts-Ehrenzeichen" SKH Prinz Alfons von Bayern, verliehen.

1932

Ab dieser Einladung sind keine weiteren Aufzeichnungen vorhanden.