Nachweislich überlieferte Daten.
1492 |
bestätigt Hinzig Pflug, der Besitzer Waldmünchens, den Bürgern "ihre
althergebrachten Rechte".
Den Bürgern wurde bei der Besiedelung Waldmünchens viele Privilegien eingeräumt, damit sie
ansiedelungswilliger waren. So bekamen sie unter Anderen, Waldanteile aus städtischen Besitz,
ebenso das Privilegium der "Bürgerschützen".
Diese alten Privilegien sagen folgendes aus:
"........ von richterlichen und polizeilichen Befugnissen des Pflegers und des Magistrat gegenüber den
Bürgern, sowie von der Ordnung des Stadtregiments (Schützen)".
Die Original-Privilegien mußten die Waldmünchner in späteren Jahren an die Regierung
einschicken, haben sie aber nie mehr zurückbekommen. Abschriften liegen jedoch im Stadtarchiv vor.
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1496 |
werden die Privilegien erneut von Herrn von Plauen, dem neuen Besitzer von
Waldmünchen, weiter bestätigt.
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1505 |
Heinrich von Guttenstein, Besitzer der Herrschaft Waldmünchen - Rötz
bestätigt am 25. Juni die Freiheiten der Stadt auf´s Neue.
Im Bestätigungsbuch heißt es gegen Schluß: So ich obengenannter Herr Heinrich von
Guttenstein auch aus angeborener Art denjenigen, die mich also erbietend in aller Unterthänigkeit
ersuchen, vor anderen lieber und billig, zur Herde geneigt soll sein, thun ich ihnen auch diese Begnad
und Mehrung als die Büchsenschützen.
Allhier zu Waldmünchen an der Zielstatt um die "Hosen" (wertvolle Kleidungsstücke) zu Schießen
vergunst, zu Ehre und Notdurft der Satdt erhebt, auch zu Lob hierinnen betrachtet den Heiligen und lieben
Herrn und Marterer (Martyrer) St. Sebastian zu bedenken und dem selben Schießen zu Aufenthalt
zwischen St. Georg und Michaelis Tag alle Sonntag alhi von der Stadt ein Paar Hosen verreicht und ihnen
gegeben sollen werden, damit zu geparren, wie den dieselbst Schützenordnung, verwillige und vergunste
ich mich, für mich und meine Erben, meinen Bürgern, Schützen und Schießgesellen zur
sonderen Begnad und Vergünstigung, die selben Hosen zum halben Theil jedweden Sonntag vorangesetzter
Zeit virtelhalb Groschen, damit solche Zielstatt und Schießen desto stattlicher erhalten, schaffen
und verfügen von meinetwegen gegeben, gereicht und bezahlt sollen werden". (Schuegraf 1835)
Man kann daraus ableiten, daß das Waldmünchner Schützenwesen auf rund 500 Jahre
Tradition zurückblicken kann.
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1563 |
Verzeichnis der bestehenden Mannschaften in Waldmünchen. (StAA, No. 2039)
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1544 1566 1577 |
werden die o. a. Privilegien immer wieder neu bestätigt.
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1596 |
am 5.9. schickt die Stadt zur Hochzeitsfeier des Pfalzgrafen Friedrich, zwei Schützen
nach Amberg. Die beiden sind mit einer Hand- u. Zielbüchse bewaffnet und beteiligen sich damit beim
Wettschießen.
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1602 |
werden die Privilegien wieder aufs Neue bestätigt.
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1681 |
wurde wiedereinmal die "Schießhütte" instand gesetzt, weil sie gänzlich
heruntergekommen war. Die Stadt gab jährlich 5 Fl (Gulden) als Schützenvortel (Zuteilung),
"..... und damit die Bürgschaft zum Scheibenschießen soviel mehrerst aufgefrischt werden
möchte, ist ihnen vom Bürgermeister und Rat zum Winter oder letzten Zielschießen dieses
Jahres aufgeworfen worden 2 Fl. k. kr. (Brunner)
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1715 |
Weisung des Landgerichts an die Stadt für die Bürgerwehr wegen des
"Gesindels an der böhmischen Grenz´". (StAA, No. 61)
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1731 |
begleiten die Waldmünchner "Schützen" den Fronleichnamszug. Sie gaben
vor dem Rathaus eine Salve ab. Desgleichen wurden von den Schützen bei jedem Evangelium und
Tedeum Salutschüsse abgegeben. Dafür bekam jeder Schütze einen Gulden von der Stadt.
(Stadlbauer)
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1735 |
Patent der Hauptmannschaft Waldmünchen. (StAA, No. 921)
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1738 |
"Scheibenschießen". Im Jahre 1738 erschien eine Verordnung, wonach
die jungen Bürger unter Androhung von Strafen zum Scheibenschießen verpflichtet
wurden. (Brunner)
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1745 |
ist Stadtschreiber Johann Georg Pfliegl, Schützenmeister der
Schützengesellschaft Waldmünchen. (PA, Schneider HJ.)
Bestätigung für Erhalt des Schützenvortels von 9 Gulden.
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1757 |
"Schützencompagnie". Die Umrittskommission äußerte großes Mißfallen,
daß die Compagnie um 22 Köpfe abgenommen hatte. Es wurde daher dem Magistrat anbefohlen,
die jungen Bürger und Bürgersöhne bei Strafe zum Besuch des Scheibenschießens
anzuhalten. Ausdrücklich wurde vermerkt, daß die von der Regierung und der Stadt gegebenen
Vortel nicht zum Vertrinken, sondern zum Verschießen bestimmt seien. (Brunner)
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1759 |
als der Kurfürst Maximilian Josef III. von Bayern, am 21.11.1759 von Prag her
kommend, seine Grenzstadt Waldmünchen besuchte, begrüßte die ganze Bürgerschaft und die
Scheibenschützen ihren Landsherrn auf dem Marktplatz. (Stadlbauer)
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1760 |
16.5. Brief über Zustand der Schießstätt an Stadt
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1771 |
wurde die Schießstätt wieder einmal aufgerichtet. Es wurde ein neues Standhäusl
gebaut und mit Schindeln eingedeckt.
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1780 1782 |
wird vom königl. Landgericht ein "Sekuritäts" (Sicherheits) - Korps
und Jäger - Korps aus der Bürgerwehr aufgestellt. (Wegen der Landessicherheit) (StAA, No. 2039)
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1788 |
Landgericht Waldmünchen: Aufgestellter Militärkardon zur Landesverteidigung.
(StAA, No. 2040)
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1796 |
in dem Jahr, das die französischen Revolutionstruppen in unser Land brachte,
wurde für das Kurfürstentum Bayern eine neue Schützenordnung erlassen, welche bis 1886
gültig war. (Stadlbauer)
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1799 |
mehrmaliger Schriftverkehr zwischen dem Schützenmeister Silberhorn, dem
Stadtmagistrat und dem Kurfürsten. Gegenstand der Schreiben waren immer die "Schießstatt"
und die Schützencompagnie. (StAA, No. 2040, 3230)
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1800 |
am 29.5.1800 wurden mit Resgript SKH Maximilian Josef, König v. Bayern,
wieder Landesdefensionen (Landwehren, Landfahnen und Schützencompagnien) aufgestellt.
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1807 |
Verordnung zur Uniformierung und Organisierung des bürgerlichen Militärs.
Bei der "Uniformierung" der Schützencompagnien sollte "möglichst auf Einfachheit und nähere
Übereinstimmung mit der bürgerlichen Kleidung und Tracht des Landmannes, Rücksicht
genommen werden".
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1827 |
am 27.2.1827 wurde in einem Bericht des kgl. Kreiskommandos Regensburg zum letzten
Mal von der Waldmünchner Schützencompagnie berichtet.
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1830 |
Um 1830 wahrscheinliche Auflösung der Schützencompagnie.
Die ehemaligen Compagniemitglieder schlossen sich zu einem Schießverein zusammen.
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1833 |
am 15.1.1833 wird in einem Schreiben an das kgl. Landgericht u. a. berichtet, daß
die "Waldmünchner Schützengesellschaft" seit 1505 als Privilegiert besteht. (Ld. keine
Urkunde vorhanden)
Die Stadt berichtet, daß die Schützengesellschaft für das Salutschießen an den
4 Evangelien, 6 Gulden aus der Stadtkasse bekommen hat.
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1850 |
Zuweisung eines "Schützenvortheils" an die "Landwehr-Schützen-Compagnie"
Waldmünchen auf Veranlassung SKH Maximillian II. (Geh. Hausarch. d. Wittelsb.)
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1852 |
Festschießen zum Landwirtschaftsfest. Auszug der Schützen zur Festwiese
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1854 1855 |
Erneute Zuweisung des "Schützenvortheils"
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1856 |
13.10. Gründung der Sportschützen mit Statuten unter dem Namen
"Schützengesellschaft Waldmünchen"
Vereinslokal ist der Sommerkeller in der Regensburgerstraße.
Die Diensthütte in Herzogau wird nur gelegentlich benutzt.
1. Schützenmeister ist Herr Haußler.
Protokoll vollständig erhalten.
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1860 |
17.9. Schießen auf dem Festschießplatz am "Lehren Häusl" beim
Landwirtschaftsfest.
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1880 |
Teilnahme der Schützen am 700-jährigen Jubiläum der Wittelsbacher.
Bestand einer Bürgerwehr unter Hauptmann Josef Beer.
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1884 |
Original "Kassenbuch" vorhanden.
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1887 |
Einladung der SG Waldmünchen, Sonntag 10. Juli, zum Waldfest, am Saume
des Herzogauer Waldes.
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1888 |
Neuwahl der Vorstandschaft der Schützengesellschaft Waldmünchen.
1. Vorstand bleibt wie bisher: Herr Eisenrieth.
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1895 |
Festschießen anläßlich der Eröffnung der Lokalbahn Cham -
Waldmünchen.
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1903 |
am 4. März wurde der Verein neu unter dem Namen "Zimmerstutzenschützengesellschaft
Waldmünchen, Alte Büchs´n" gegründet. Protokoll vollständig erhalten.
1. Schützenmeister wurde Emeran Zeder.
Schießlokal war beim Bierwirt Bacherl (Bisserlwirt)
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1910 |
Ab 1910 wurde Anton Wolf 1. Schützenmeister.
Das Schießlokal wurde zum Franz Karl (Jackerlbräu) verlegt.
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1912 |
Zum 1. Schützenmeister wurde wieder Emeran Zeder gewählt.
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1913 |
wurde Karl Wölfel 1. Schützenmeister
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1914 |
am 5.12. wird zum letzten Mal geschossen.
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1915 |
Im Januar wird der Schießbetrieb ganz eingestellt. (1. Weltkrieg)
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1919 |
Am 11.1.1919 wird der Verein in einer Generalversammlung wieder ins Leben
gerufen.
1. Vorstand wird Karl Wölfel.
Ab 14.10. ist ein Herr Scheubeck 1. Vorstand.
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1921 |
am 30. Juni Wiedergründung mit dem Namen: "Schützenverein
Waldmünchen".
1. Schützenmeister wird Max Liegl.
Schießlokal ist der Jackerlbräu.
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1922 |
Karl Wölfel wird 1. Schützenmeister.
Bau des Feuerstutzenstandes am Köckkeller.
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1923 |
Festschießen zur 1000 Jahrfeier der Stadt Waldmünchen.
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1924 |
Brey Georg ist 1. Schützenmeister
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1925 |
Am 9. August ist Fahnenweihe des Vereins.
Fahnenmutter ist Frau Eisenrith.
Patenverein sind die kgl. Priv. Feuerschützen aus Rötz.
Diese Fahne ist immer noch im Gebrauch.
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1926 |
Bau des Kleinkaliberschießplatzes am Köckkeller.
Einführung des Kleinkaliberschießen im Verein.
1. Vorstand ist Josef Kreuzer.
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1927 |
Der Verein hat nun eine Zimmerstutzen- und Kleinkaliber-Abteilung.
1. Vorstand ist Max Liegl.
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1928 |
Umzug ins neue Schießlokal am Köckkeller.
1.7. Patenschaftsübernahme zur Fahnenweihe für den Schützenverein 1911 Gleißenberg.
1. September Gau- und Jubiläumsschießen. (Ausschreibung und Ergebnislisten vorhanden)
Reichspräsident von Hindenburg spendiert ein Bild mit pers. Widmung.
Karl Wöfel wird 1. Vorstand.
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1930 |
Max Liegl wird 1. Vorstand.
Herrn Alois Riedl sen. wird das "Prodektor-Gesellschafts-Ehrenzeichen" SKH Prinz Alfons von
Bayern, verliehen.
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1932 |
Ab dieser Einladung sind keine weiteren Aufzeichnungen vorhanden.
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Unbenannt